Deutsches Spring und Dressur Derby 2024

Vom 08. Bis 12. Mai fand in diesem Jahr das Deutsche Spring und Dressur Derby in Hamburg – Klein Flottbek statt. Der Derby Park, dieser fast 12.800 Quadratmeter, war wieder hervorragend hergerichtet und bereit für 5 Tage Reitsport vom Feinsten. Ausrichter des Deutschen Spring und Dressur Derby ist seit jeher der Norddeutsche und Flottbeker Reiterverein e.V. zusammen, seit 25 Jahren, mit EN GARDE Marketing GmbH. Es sollte das Letzte Mal sein, denn der Flottbeker Reiterverein entschied sich bereits Wochen vor dem Turnier dazu, die Zusammenarbeit mit EN GARDE über das Jahr 2024 nicht fortzusetzen.

Trotz dieser Ankündigung freuten sich alle auf das Derby in diesem Jahr und das Wetter spielte mit. An allen Tagen herrschte ein traumhaftes Wetter bei durchschnittlichen Temperaturen von 20 Grad. Insgesamt kamen über die 5 Turniertage mehr als 104.000 Besucher in den Derby-Park. Damit wurde der Vorjahres Besucherrekord nochmal übertroffen.

Neben den Hauptprüfungen fanden auch in diesem Jahr zahlreiche Nachwuchsprüfungen statt. Im Springen unter anderem die Amateur Trophy und die Youngster Tour. In der Dressur das U25 Dressur Derby und das Pony Dressur Derby.

Namenhafte Sponsoren

Natürlich kann ein solches Turnier, das längst Event Charakter erreicht hat durch den Turnierdirektor Volker Wulff, nicht ohne Sponsoren auskommen. Seit vielen Jahren ist J.J. Darboven der Hauptsponsor des Turniers. Darboven ist bekannt für seine Kaffeesorten unter anderem des Idee Kaffee. Der große Wall auf dem Derby Platz ist danach benannt. Außerdem wurde das Spring Derby am Sonntag von Idee Kaffee präsentiert. Diesen und andere Sorten konnte man während des Turniers genießen. Auch wir Pressevertreter kamen in den Genuss. Ein weiterer langjähriger Partner, der den Reitsport insgesamt fördert, war Longines. Dieser steht für luxuriöse Uhren. Longines sponsort die Springprüfung „Grand Prix of Hamburg“, die am Samstag ausgetragen wurde und mit 250.000 Euro dotiert war. Weitere Sponsoren waren unter anderem die Deutsche Kreditbank AG, Almased, präsentiert das Dressur Derby, DVAG, Agria, Mercedes-Benz Hamburg, Anrecht-Investment, Theurer Trucks und Viebrockhaus um nur ein Paar weitere zu nennen.

Hochklassiges Teilnehmerfeld

Ungefähr 30 Nationen waren beim diesjährigen Spring und Dressur Derby vertreten. Die Hälfte der aktuellen Top 50 der Welt reiste für die Fünf-Sterne-Tour im Springen an. Turnierdirektor Volker Wulff freute sich darüber hinaus über ein hochklassiges Teilnehmerfeld. „Auch im zweiten Jahr ohne die Global Champions Tour in Hamburg, hat sich das Starterfeld stabilisiert und wir können einen Großteil an Topreitern der Weltrangliste in Hamburg begrüßen!“ freute sich Turnierdirektor Volker Wulff bei der Auftaktpressekonferenz.

Beide Titelverteidiger: Andrea Timpe und Marvin Jüngel wieder dabei

 Aus deutscher Sicht war der Europameister von 2022 André Thieme wieder an den Start gegangen. Außerdem kamen unter anderem Johannes Ehning, David Will, Sandra Auffarth, Kendra Claricia Brinkhop, Hans-Dieter Dreher, Richard Vogel, Jana Wargers und die deutsche Nummer eins Daniel Deußer nach Hamburg. Wenn das Derby stattfindet, darf natürlich die Lokalmatadorin nicht fehlen – Janne Friederike Meyer-Zimmermann aus Hamburg – auch sie war wieder mit dabei und begeisterte das Publikum. Mit Spannung wurde erwartet, wie sich Vorjahres Derbysieger Marvin Jüngel schlägt. Wie geht er mit dem Druck um? Kann er seinen Titel verteidigen?

Marvin Jüngel bei der PK
Andrea Timpe beim Grand Prix; (C) EN GARDE Marketing

In der Dressur war Vorjahressiegerin Andrea Timpe wieder am Start. Auch hier wurde mit Spannung erwartet, ob sie sich wieder für das Finale qualifizieren konnte, um ihren Titel zu verteidigen. Die absoluten Topstars der Dressur fehlten leider auch diesmal beim Turnier in Hamburg und das, obwohl die Pflicht zur Teilnahme am Dressur Derby am Sonntag, wenn man sich qualifiziert hatte, aufgehoben wurde.

Mittwoch bereits 1. Qualifikation fürs Spring Derby

Für die Springreiter wurde es bereits am ersten Tag ernst, denn am Mittwoch fand die erste Qualifikation für das Spring Derby am Sonntag statt. Shane Breen aus Irland sicherte sich den Sieg. Aus deutscher Sicht überraschte Elisa Marlene von Hacht mit den 3. Platz und sicherte sich so eine gute Ausgangsposition für den weiteren Turnierverlauf.

Dressur Derby Qualifikation am Himmelfahrtstag

Für die Dressurreiter begann das Turnier am Himmelfahrtstag mit dem Grand Prix, der zugleich die Qualifikation für das Dressur Derby am Sonntag sowie den Grand Prix Special oder die Grand Prix Kür am Samstag darstellte.

Die Hamburgerin Paula de Boer-Schwarz belegte den 10. Rang. Beste Deutsche auf Platz 8 im Grand Prix war Sarah Waldsperger mit ihrem Pferd Royal Dream. Titelverteidigerin Andrea Timpe erwischte keinen optimalen Tag. Sie wurde am Ende 11 und verpasste somit die Qualifikation zum Dressur Derby, denn nur die ersten Drei qualifizieren sich fürs Derby.

Den Sieg im Grand Prix holte die Portugiesin Rita Ralao Duarte mit 71,000% Punkten dicht gefolgt von der Australierin Simone Pearce (70,696%). Auf Platz drei landete António Vale (69,391%) ebenfalls aus Portugal. Es waren sehr sehenswerte Ritte von den ersten Drei. Leider verzichteten diese auf die Teilnahme am Derby. Da auch die viert und fünft Platzierte auf das Derby verzichteten, bekam Katharina Haas (AUT) als Bestplatzierte den ersten Startplatz fürs Derby. Startplatz 2 und 3 gingen dann an Sarah Waldsperger (GER) und Maik Kohlschmidt (GER).

Für die Springreiter war das Highlight am Donnerstag die Austragung des Championats von Hamburg. Zugleich Qualifikation für den Grand Prix of Hamburg am Samstag.  Den Sieg im Championt errang der Deutsche David Will mit einem fehlerfreien Ritt und hauchdünnen Vorsprung von 0,260 Sekunden im Stechen vor dem Belgier Karel Cox, der ebenfalls fehlerfrei blieb. „Mein Pferd hat sich sehr wohl gefühlt. Der Boden im Derby Park ist hervorragend präpariert und man hat so großes Vertrauen.“ Sagte David Will auf der Pressekonferenz.

23.500 Besucher am Freitag

Der Freitag war von der 2. Qualifikation zum Spring Derby geprägt. Die Reiter mussten in dieser Prüfung zum ersten Mal an diesem Wochenende den großen Wall meistern. Mit einem großen Applaus wurde Janne Friederike Meyer-Zimmermann (Hamburg) im Stadion begrüßt, als sie an den Start ging. Als sie dann fehlerfrei blieb, tobte das Stadion. Am Ende wurde sie neunte und war somit für das Derby qualifiziert. Den Sieg holte der Franzose Emeric George. Erneut eine sehr beachtliche Leistung zeigte Elisa Marlene von Hacht (GER), die Zweite wurde vor Titelverteidiger Marvin Jüngel (GER). Beide waren somit ebenfalls für das Derby qualifiziert. „Ich kann es kaum glauben. Es läuft einfach alles rund“, sagte Elisa Marlene von Hacht auf der der anschließenden Pressekonferenz. Auch Marvin Jüngel war mit seiner und der Leistung seiner Stute Balou’s Erbin sehr zufrieden. „Es hat sich super angefühlt, die Stute wusste sofort wieder, worum es geht“, sagte Marvin Jüngel. Turnierdirektor Wulff zeigte sich auf der Pressekonferenz höchst erfreut über den bisherigen Verlauf des Turniers. „Wir haben super Wetter, gute Temperaturen für Pferd und Reiter und erleben großartigen Sport. Es ist ein voller Erfolg. 23.500 Besucher konnten wir am heutigen Freitag begrüßen – ausverkauft. Als ich anfing vor vielen Jahren haben wir an einem Freitag gerade mal 400 Karten verkauft.“

Grand Prix von Hamburg am Samstag

Am Samstag wurde es zunächst in der Dressur wieder interessant. Zuerst fand das U25 Dressur Derby Finale statt. Eine nationale Prüfung mit Pferdewechsel. Hier siegte Leonie Ottmar nach dem Ritt mit ihrem Pferd und den Pferden ihrer Konkurrentinnen. Es folgte der Grand Prix Special. Die Teilnehmer konnten sich wahlweise entscheiden, ob sie den Grand Prix Special oder die Grand Prix Kür reiten wollten. Im Grand Prix Special siegte erneut die Portugiesin Rita Ralao Duarte vor der Australierin Simone Pearce. In der Grand Prix Kür konnte sich Andrea Timpe den Sieg sichern und konnte so das Turnier für sich versöhnlich beenden.

Im Springen fand die höchstdotierte Prüfung des Turniers statt, der Grand Prix of Hamburg. Den Sieg sicherte sich im Stechen der Brasilianer Yuri Mansur. Bester Deutscher war André Thieme auf Platz 3.

Großes Finale am Sonntag

Jedes Turnier geht mal zu ende und hat ein großes Finale. Natürlich auch beim Derby. Am Vormittag fand dann das Dressur Derby mit Pferdewechsel statt. Nach 3 Runden stand die Österreicherin Katharina Haas als Dressur Derby Siegerin 2024 fest. Sie zeigte eine hervorragende Leistung und präsentierte drei sehr einfühlsame Ritte und konnte sich so sehr gut auf die Pferde ihrer Konkurrenten einstellen. „Ich bin einfach nur glücklich und sehr stolz,“ sagte die Dressur Derby Siegerin später auf der Pressekonferenz.

Am Nachmittag fand dann das 93. Deutsche Spring Derby statt. Mit seinen ca. 1,2km Länge und den Hindernissen, die unter anderem gemeistert werden müssen, Großer Wall, den beiden kleinen irischen Wällen und Pulvermanns Grab ist dieser Parcours der längste, einzigartigste und schwerste der Welt. Natürlich war der Finaltag ausverkauft und es herrschte wieder großartiges Wetter. In der Hauptrunde blieben nur die beiden Deutschen Marvin Jüngel und Frederic Tillmann fehlerfrei. Die Entscheidung musste also im Stechen fallen. Pech hatten dagegen Elisa Marlene von Hacht und Janne Friederike Meyer-Zimmermann. Beide schieden aus. Im Stechen war Frederic Tillmann sehr schnell unterwegs, leistete sich aber einen Abwurf und kassierte so 4 Strafpunkte. Marvin Jüngel setzte auf eine andere Taktik, langsameres Tempo aber fehlerfrei bleiben. Am letzten Hindernis wurde für ihn die maximal erlaubte Zeit knapp. Dennoch behielt er die Nerven, ging ohne Fehler über das letzte Hindernis galoppierte über die Ziellinie, kassierte aber zwei Strafpunkte wegen Zeitüberschreitung. Es reichte trotzdem zum Sieg. Die Titelverteidigung war geglückt und der Sieger des 93. Deutschen Spring Derby hieß Marvin Jüngel.

Für mich waren es tolle Tage in Klein Flottbek und zum ersten Mal als Pressevertreter. Wieder einmal war das Turnier sehr gut organisiert und die Stimmung beim Publikum hervorragend. Die Besucher konnten sich auf der „Expo“ nicht nur mit Reitsportartikeln ausstatten, sondern auch jede Menge Speisen und Getränke in einem sehr ansprechenden Ambiente genießen. Insgesamt war die Anlage äußerst ansprechend hergerichtet. Für uns Pressevertreter gab es ein Pressezentrum mit sehr guter Ausstattung und Arbeitsmöglichkeiten. Bei Fragen, war immer jemand vor Ort. Darboven versorgte uns mit Kaffee. Mein Dank geht an die Organisatoren dieses Turniers. Im nächsten Jahr unter neuer Leitung. Mal sehen was kommt. Volker Wulff verabschiedete sich mit den Worten: „Ich habe das Derby geliebt und wünsche diesem alles Gute für die Zukunft“.

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