„Offen, urban, verbindend: Das ist das Westfield Hamburg-Überseequartier. Als neues Herz der Hamburger HafenCity verbinden wir Raum zum Leben und Arbeiten mit inspirierenden Kultur- und Freizeitangeboten sowie innovativen Einkaufskonzepten“. So präsentiert sich das Unternehmen auf der Internetseite.
Ich muss ehrlich sagen, was dort geschaffen wurde ist beeindruckend. Das Westfield ist nicht nur ein Einkaufszentrum. Es ist ein Quartier und besteht aus einem Ensemble aus insgesamt 13 Gebäuden, das mit sehenswerter Architektur und einem attraktiven Angebotsmix einen neuen lebendigen Ort in Hamburg bilden soll. Die Größe beträgt etwa die von 10 Fußballfeldern. 13 nationale und internationale Architektenteams waren an der Entstehung dieses neuen Quartiers beteiligt. Es ist zwischen Speicherstadt und Elbe ein spektakuläres Quartier entstanden. Dennoch fügt es sich nahtlos in die bereits vorher bestehende Struktur der Hafencity ein.




Angebotsmix: Shopping, Entertainment, kulinarischer Genuss, Arbeiten und Wohnen
Der sogenannte Angebotsmix besteht aus Shops, Restaurant, Bars sowie Entertainment und Kultur. Im obersten Stock findet sich das Kino Kinopolis mit 10 Kinosälen wieder. Es sei erwähnt, dass sich auch Läden wiederfinden, die den täglichen Bedarf bedienen. Denn im Westfield finden sich auch Wohnung, Büros und drei Hotels wieder. Insgesamt erstreckt sich das Quartier über 4 Ebenen.
Modefreunde werden bestimmt vom ersten Breuniger Shop im Westfield, der sich über zwei Etagen erstreckt, begeistert sein. Der erste in Norddeutschland. Ebenso hat Zara einen Shop, ebenfalls über zwei Etagen, im Westfield eröffnet. Um nur zwei Marken zu nennen.


Gute Anbindung an ÖPNV
Interessant ist auch, dass das Westfield ein eigenes Kreuzfahrtterminal bekommt. Bei meinem Besuch am Eröffnungstag am 08.04.2025 befand sich das Terminal noch in Bau und ich hatte den Eindruck, dass auch die Hotels ihren Betrieb noch nicht aufgenommen hatten. Der Gedanke ist, ganz klar, Touristen ins Überseequartier zu bringen.



Aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Westfield sehr gut zu erreichen. Die Haltestelle „Überseequartier“ der Linie U4 liegt direkt unter dem Quartier. Außerdem ist es, mit Buslinien sowie diversen Mobilitätsservices optimal in die lokale Infrastruktur eingebunden. Vom Betreiber, sowie von den Behörden wird ausdrücklich darum gebeten für die Anfahrt den ÖPNV zu benutzen. Zwar hat das Westfield eine Parkgarrage, jedoch zeigte sich in den ersten Tagen, dass es zu erheblichem Stau gekommen ist. Darüber waren Anlieger und Anwohner sehr verärgert.
Freunde von immersiver Kunst kommen im Westfield ebenfalls auf ihre Kosten. Zeitgleich mit der Eröffnung des Quartiers eröffnete auch die immersive Ausstellung „Port des Lumières“. Dies ist eine dauerhafte Ausstellung. Sehr beeindruckend und lohnend anzusehen. Die Eröffnungsausstellung ist eine über die Künstler Gustav Klimt und Hundertwasser. Weitere Ausstellungen werden folgen, wobei die Eröffnungsausstellung noch eine ganze Weile bestehen bleiben dürfte. Die Organisatoren geben für diese keine Laufzeit an.


Kritik am Quartier – Arbeitsbedingungen während der Bauphase
Zur Eröffnung war die Begeisterung über das neue Quartier sehr groß und am Eröffnungstag, obwohl ein Dienstag, kamen unzählige Leute, um sich das Quartier anzusehen. Zeitgleich mit der Eröffnung lief auch eine Demo, bei der auf die, wie die Kritiker sagen, mangelhaften Arbeitsbedingungen während der Bauphase aufmerksam gemacht wurde. Leider sind in der Entstehungsphase 6 Arbeiter ums Leben gekommen. Eine Gedenktafel an einer Bank zur Elbseite hin erinnert an den tragischen Tod von 5 Arbeitern durch den Einsturz eines Baugerüstes im Jahr 2023. Terminverschiebungen zur Eröffnung ließen die Betreiber zusätzlich in keinem guten Licht stehen.
Der Bau des Westfield Hamburg-Überseequartier ist privatfinanziert. Dennoch sei erwähnt, dass die Baukosten von den geplanten ca. 850 Millionen Euro auf ca. 2,4 Milliarden Euro angestiegen waren.
Fazit
Das Westfield ist durch seine Architektur sehenswert und wird bestimmt zu einem Sightseeing Ort. Freunde des Shoppings und vor allem der Mode kommen voll auf ihre Kosten. Ob sich das Westfield rentiert und die Läden, Restaurants und vor allem das Kino auf Dauer bleiben, ist abzuwarten. Wünschenswert wäre es. Ich bin gespannt, wie sich das Westfield entwickeln wird und welche weiteren Kultur- und Freizeitangebote die Betreiber planen.


