Die Hamburger Handelskammer ist die älteste Körperschaft in Deutschland. Gegründet wurde sie im Jahr 1665. Damals noch als Commerz-Deputation. Die Handelskammer befindet sich auf der Rückseite des Rathauses, am Adolphsplatz 1. Das Gebäude zählt zu den Schönsten der Hansestadt.
Im Jahr 1841 öffnete die Börse im neuen Gebäude am Adolphsplatz ihren Sitz. Beim Großen Brand 1842 wurde ein Teil des Hauses wieder zerstört.


Älteste private Wirtschaftsbibliothek der Welt
Im sogenannten Effektensaal des Gebäudes der Alten Börse befindet sich heute die Commerzbibliothek. Sie wurde im Jahr 1735 von Hamburger Kaufleuten gegründet und gilt inzwischen als die älteste private Wirtschaftbibliothek der Welt. Dabei handelt es sich um eine offene, einladende serviceorientierte Wirtschaftsbibliothek. In der Bibliothek befinden sich zahlreiche historische Schätze wie den Atlas Blaeu, der von Joan Blaeu ab 1662 herausgegeben wurde. Während viele Werke den Brand in Jahr 1842 überstanden, wurde bei dem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg fast 90 Prozent der Bestände zerstört. Deshalb wird mit den noch existierenden Werken sehr behutsam umgegangen.



2002 Umzug der Börse
Im Jahr 2002 verlegte die Wertpapierbörse ihren Sitz in das Kontorhaus des Rathausmarkt-Hofs an der Ecke Kleine Johannisstraße. Seit dieser Zeit wird der Börsensaal sowie die angrenzenden Räume für regelmäßige Veranstaltungen genutzt. Darunter auch die alljährliche Sportlergala
Ausstellung des Hamburger Stadtsiegels
Im Erdgeschoss der Handelskammer wird seit April 2013 das historische Hamburger Stadtsiegel ausgestellt. Dabei handelt es sich um ein bedeutsames Kulturgut und wurde um 1300 gefertigt. Das Stadtsiegel diente bis 1811 zur Beurkundung aller Verträge der Finanz- und Außenpolitik der Hansestadt. Die älteste Urkunde mit dem Siegelabdruck stammt vom 25. Dezember 1304 und regelt die gemeinschaftliche Münzprägung sowie die Sicherung der Landstraße zwischen Hamburg und Lübeck. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Stadtsiegel in ein stillgelegtes Salzbergwerk gebracht, aus dem es später gestohlen wurde. Lange galt es als verschollen und tauchte durch Zufall im Jahr 2012 bei einer Auktion wieder auf. Verschiedene Unternehmen, Stiftungen und auch Privatpersonen spendeten insgesamt 450.000 Euro und kauften das Stadtsiegel damit es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte. Inzwischen steht das Siegel unter Denkmalschutz.
